St. Mauritius

Bei dem schwarzen Ritter handelt es sich um den heiligen Mauritius oder Moritz.
Mauritius stammt aus der Landschaft Thebäis in Oberägypten.

Als Offizier der 22. römischen Legion diente er in Acaunum, dem heutigen St-Maurice (Sankt Moritz) in der Schweiz. Diese Legion trug auch den Beinamen „Thebäische Legion", da alle Soldaten aus der Thebäis stammten. Ein weiteres besonderes Merkmal dieser Einheit war, daß alle Soldaten Christen waren.
Nach der Überlieferung erhielt die Legion unter ihrem Hauptmann Mauritius im Jahre 302 im Zuge der allgemeinen Christenverfolgung unter Kaiser Diokletian den Auftrag, gegen christliche Glaubensgenossen in der Gegend um Acaunum vorzugehen. Die Soldaten verweigerten den Gehorsam. Daraufhin wurde jeder zehnte Mann der Legion zur Abschreckung getötet. Doch die Überlebenden verweigerten nach wie vor den Gehorsam. Erneut wurde jeder Zehnte getötet.
Diese Prozedur wiederholte sich, bis nahezu die gesamte Legion getötet war. Nur wenige überlebten dieses geschichtlich überlieferte Blutbad.

Um das Jahr 380 wurden die Gebeine der Märtyrer wiederaufgefunden. Über der Fundstelle ließ der Walliser Bischof Theodor eine kleine Gedächniskirche errichten. Sie entwickelte sich schon bald zu einem beliebten Wallfahrtsort, der im 6. Jahrhundert zur Gründung des Klosters St-Maurice führte.

Noch heute ist dieses Kloster Heimat des bedeutendsten Kirchenschatzes der ganzen Schweiz. In selten gesehener Pracht wurden hier für die Märtyrer der Thebäischen Legion, an ihrer Spitze der heilige Mauritius, Reliquiare geschaffen.

In der Heraldik wird Mauritius meist als Ritter in Rüstung mit einer Fahnenlanze dargestellt. Seit dem späten Mittelalter wird er als Mohr abgebildet. Dies dürfte auf seine ägyptische Herkunft und auf die volksethymologische Namensdeutung Mauritius = Mohr zurückzuführen sein. Er gilt unter anderem als Patron der Soldaten und Salzsieder.

Der Patron St. Mauritius