Außenbau

Der Bau der St. Moritzkirche zeigt sich dem Betrachter als schlichter, geschlossener Körper, das riesige Dach überreckt alle drei Kirchenschiffe.
Ringsum an den Jochgrenzen, am Chorraum an den Kanten des Polygons, sind dem Bau abgetreppte Strebepfeiler vorgelegt. Dazwischen wurden große Spitzbogenfenster gesetzt, überfangen von krabbenbesetzten Kielbögen, die über dem Fenster in einer Kreuzblume enden. Auch das Feld darüber ist durch Blendbögen gegliedert, in denen sich noch die Konsolen erhalten haben, auf denen der einst so reiche skulpturale Bauschmuck der Moritzkirche angebracht war, der ebenfalls aus der Einbeck-Werkstatt stammt. Davon blieben uns lediglich einige figurale Konsolen und drei Skulpturen im nördlichen Nebenchor erhalten.

Der ornamentale Schmuck wurde bei der Renovierung 1971-1981 rekonstruiert, teilweise ersetzt. Auch das nordöstliche Portal ist eine Replik, das Original befindet sich heute im Hof der Moritzburg. Es zeigt reichen Maßwerkschmuck, vom Portalbogen herabhängende Lilien wirken wie Spitzenmuster. Am Chorraum, besonders am Hauptchor und am nördlichen Nebenchor, wird das ganze Instrumentarium gotischen Schmuckreichtums dargeboten.
Im Gegensatz zu den schlichten Strebepfeilern des Langhauses scheinen sie am Chor gleichsam „überwuchert“ von Krabben und Kreuzblumen, Blendbögen, Konsolen und Baldachinen, die ebenfalls einst mit reichen skulpturalen Bauschmuck versehen waren. Die im unteren Bereich sparsam gesetzten Ornamente steigern sich nach oben hin zu reicher Maßwerkfülle.

Der Chor, der zur Stadt hin ausgerichtet ist, ist als Schauseite der Moritzkirche angelegt, die drei Apsiden verbinden sich aus der Sicht des Betrachters beinahe zu einem einzigen Rund. Die Strebepfeiler an den Polygonecken und der reiche Bauschmuck überspielen die architektonischen Grenzen, auch das riesige Dach fasst die Architekturteile zusammen. An der Südseite der Kirche befand sich ehemals die Klausur, von der dich die gleichzeitig mit dem Chor der Kirche entstandene 3-jochige Vorhalle erhalten hat. Auf das mit Maßwerk gerahmte Portal wurde in der Renaissance ein Volutengiebel aufgesetzt, das Datum der Restaurierung des Außenbaus 1971 ist auf einer kleinen Inschrifttafel zu sehen.

An die Westseite der Kirche schließt sich ein Rest der mittelalterlichen Stadtmauer an, im Norden sind die Gebäude des ehemals zum Moritzkloster gehörigen Johannisspitals angefügt.

Nordseite der Moritzkirche